Digitale Entwicklung, Umweltfreundlichkeit, neue soziale Beziehungen in der Arbeit: Ein Nährboden für neue Berufe.
Strategisch! Dies ist das Wort, das die luxemburgische Regierung verwendet, um den Sektor für neue Informations- und Kommunikationstechnologien, kurz NTIC, zu umschreiben. Das bedeutet, dass die Stellen vom morgen zu einem Großteil im digitalen Bereich liegen werden. Was aber sind diese E-jobs? Es zeichnen sich bereits einige Wege ab. So werden zum Beispiel Talente gesucht, die die Sicherung von Daten gewährleisten. Die Cloud wird bald Datenschützer suchen müssen. Dazu werden mehr Menschen benötigt, die sich um die Verarbeitung von Daten kümmern. Die Business intelligence erfordert den Data analyst. Mehr Community managers werden gebraucht, mehr Web designer, mehr Spezialisten für Virtual reality oder 4D, bei visuellen Produktionen.
Die Entwicklung von Software oder Mobile Apps ist ein weiterer Sektor, in dem Stellen entstehen. Und was für den Dienstleistungssektor gilt, gilt mindestens genauso für das Gaming, das inzwischen bereits zur 1. kulturellen Industrie zählt. Viele Berufe, sogar traditionelle wie Ärzte, müssen sich dem E-service öffnen und neue Beratungsmethoden und Pflegeleistungen entwickeln.
Vom Kleinstmöglichen bis zum Senioren
Weitab von diesen virtuellen Welten schafft der Planet selbst Arbeitsplätze. Vor allem, um ihn zu schützen – erste Sustainability experts (Spezialisten für nachhaltige Entwicklung) gibt es bereits. Auch hier werden viele Stellen entstehen, beispielsweise im Bereich Abfallmanagement oder Energieeffizienz. Mülltrennung, grüne Chemie, sauberes Bauwesen bzw. Landwirtschaft und neue Motorisierungsformen – all dies sind Beschäftigungsbereiche von morgen.
Unsere Zukunft wird sich sicherlich auch auf Spezialisten für Nanopartikel stützen. Aus dem Kleinstmöglichen werden tausende von Lösungen in den Bereichen Gesundheit, Kommunikation oder Textilien entstehen, davon sind Forscher überzeugt. Dort werden dann Chemiker und Biologen gesucht.
Wenn sich der berufliche Rahmen weiterentwickelt, werden auch hier ganz neue Berufe entstehen. Der Digital nomad wird zweifelsohne der Arbeitnehmer von morgen. Er arbeitet für ein oder mehrere Unternehmen, ohne festes Büro bzw. von zu Hause aus. Der Trend, Chief happiness officers einzustellen, sorgt vielleicht für eine positive Zukunftsperspektive. Womöglich macht die neue Arbeitsorganisation im Organigramm jene Personen erforderlich, die sich um das Wohlergehen der Angestellten kümmern. Wohlbefinden, das bei der Arbeit, in der Pause oder sogar außerhalb des Arbeitslebens umgesetzt werden soll.
Zudem werden die Stellenangebote auch einer weiteren Realität ins Auge blicken müssen, nämlich der einer alternden Bevölkerung. Diese berühmte silver economy zieht nicht nur in den Bereichen Arbeitsplätze mit sich, die bereits händeringend suchen, wie Kranken-, Alten- oder Haus- und Familienpfleger, sondern sie bildet die Grundlage für ganz neue Dienstleistungsberufe. Diese ergeben sich durch den starken Anstieg des 3. und 4. Lebensabschnitts in den westlichen Ländern. Noch spannender ist allerdings, dass fernab von jeder Prognose die Berufe, die unsere Zukunft ausmachen, noch gar nicht bekannt sind.
Das Zukunftsinstitut, ein Forschungszentrum der Universität von Oxford, schätzt demnach, dass es 85 % der Stellen im Jahre 2030 heute noch gar nicht gibt…